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Namensauflösung unter Unix/Linux

Für die Namensauflösung und die Bezugnahme auf Systeminformationen spielen vor allem drei zentrale Konfigurationsdateien eine Rolle:

Diese Datei definiert die DNS-Server, die das System zur Auflösung von Domainnamen in IP-Adressen verwendet. Sie legt fest, an welche Nameserver Anfragen geschickt werden, wenn eine Adresse nicht lokal bekannt ist.

In dieser Datei wird die Reihenfolge und Quelle für die Auflösung verschiedener Systeminformationen festgelegt, etwa wie Hostnamen, Benutzer- oder Gruppendaten bezogen werden. Mögliche Quellen sind lokale Dateien, DNS, LDAP oder andere Dienste. Die Datei steuert, ob und wann z.B. zuerst die lokalen Hosts-Dateien oder der DNS-Server abgefragt werden.

Diese Datei enthält eine einfache, lokale Zuordnung von IP-Adressen zu Hostnamen. Sie wird vor allen anderen Methoden abgefragt und ermöglicht so die schnelle Namensauflösung ohne Netzwerkverkehr.

Diese drei Dateien arbeiten zusammen, um eine flexible, effiziente und anpassbare Namensauflösung zu gewährleisten. Durch Anpassungen kann man steuern, wie und wo das System nach Hostnamen sucht und diese auflöst.

Kurzvergleich Namensauflösung

Merkmal Klassische Namensauflösung (/etc/resolv.conf, nsswitch.conf) systemd-resolved
Konfigurationsdatei /etc/resolv.conf, /etc/nsswitch.conf /etc/systemd/resolved.conf, /run/systemd/resolve/stub-resolv.conf
DNS-Server Verwaltung Direkt in /etc/resolv.conf Zentral über systemd-resolved-Dienst
Lokaler DNS-Stub-Resolver ✅ 127.0.0.53 als lokaler Stub
DNS-Caching ✅ In systemd-resolved integriert
Split-DNS (pro Verbindung) ✅ Unterstützt
Unterstützung für mDNS und LLMNR ✅ Unterstützt
Umgang mit /etc/hosts Nutzt /etc/hosts für lokale Zuordnungen Nutzt /etc/hosts weiterhin
Abhängigkeit von systemd Nein Ja, systemd-resolved ist Teil von systemd
Kompatibilität POSIX-konform Ergänzt traditionelle Mechanismen